In diesem Artikel geht es um den Wert eines an Werten orientierten Lebens. Hierzu möchte ich dich gerne einladen, darüber nachzudenken, was dir wirklich wichtig ist und auch dazu, deine Handlungen generell mehr auf deine Werte hin auszurichten.
Warum? Weil verschiedene Studien gezeigt haben, dass Menschen mit ihrem Leben insgesamt zufriedener sind, wenn sie mehr wertorientiertes Verhalten zeigen anstatt nach dem Lustprinzip zu leben. Außerdem sind Menschen generell glücklicher, wenn sie im Einklang mit ihren Werten handeln, als wenn sie mit ihrem Verhalten gegen das verstoßen, was ihnen eigentlich heilig ist.
Nun wissen viele aber gar nicht, was ihnen wirklich wichtig ist. Stattdessen scheinen sie ihre Lebensführung ausschließlich danach auszurichten, was sie alles haben, tun oder erleben wollen. Sie glauben vielleicht, dass es sie glücklich machen wird, wenn sie bestimmte Produkte erwerben, einen guten Job finden, ein hohes Ansehen erlangen, bestimmten Freizeitaktivitäten nachgehen oder sich einen besonderen Lebensstil leisten können. Bei all diesen Zielen geht es aber stets um die Frage des „Was“.
Bei einer auf Werte basierenden Lebensweise richtet sich der Fokus jedoch weniger auf das „Was“ als vielmehr auf die Frage, wie man den Weg zu diesen Zielen gestalten will bzw. welchen Werten man dabei folgen will. So würde es z.B. durchaus einen Unterschied machen, ob man seine Erfolge auf ehrliche Weise erzielt oder auf unehrliche. Oder ob man beim eigenen Konsumverhalten auf umweltfreundliche Produkte achtet oder eben nicht.
Abgesehen davon gibt es aber auch Menschen, die glauben, dass es ihnen erst gut gehen muss, bevor sie es sich leisten können, auf ihre Werte Rücksicht zu nehmen.
Dem widersprechen jedoch Studien, die darauf hindeuten, dass es sich genau anders herum verhält. Demnach würde es jemandem, dem es schlecht geht, sehr wahrscheinlich besser gehen, wenn er sich auf seine Werte besinnen und sich ihnen gemäß verhalten würde.
Ein Grund hierfür besteht darin, dass wir unsere Werte selbst steuern können und dass uns alles, was unserer Kontrolle unterliegt, Sicherheit und Selbstwirksamkeit vermittelt. Unsere Lebensumstände können wir dagegen nur bedingt kontrollieren. Außerdem fühlt es sich einfach richtig und gut an, sich gemäß der eigenen Werte zu verhalten.
Nun muss aber natürlich darauf hingewiesen werden, dass es bei dem Versuch, ein werteorientiertes Leben zu führen, nicht gleichgültig ist, welchen Werten man folgt. So sind manche Werte ganz klar „wertvoller“ als andere. Die Frage der Qualität eines Wertes bezieht sich dabei vor allem darauf, ob er nur dem eigenen Vorteil dient oder auch für andere Menschen Gutes bewirkt. So macht es einen großen Unterschied, ob man z.B. den Wert verfolgt, „Erfolg um jeden Preis“ zu haben, oder ob man das Wohlergehen seiner Mitmenschen in seinem Erfolgsstreben mit berücksichtigt.
Welche Werte sind für ein werteorientiertes Leben demnach besonders wertvoll?
Zur Beantwortung dieser Frage lass uns kurz einmal darüber nachdenken, was eigentlich jeder Mensch im tiefsten seines Herzens will. Was wollen wir alle wirklich?
Nun, wir alle wollen ein Leben in Frieden und voller Freude. Und wir alle wollen Beziehungen, die geprägt sind von Liebe, Zuneigung und Wertschätzung.
Zusammengefasst und auf einen Nenner gebracht, wünschen wir also alle ein angenehmes Leben, was bedeutet, dass es sich sowohl in uns selbst (körperlich, seelisch und geistig) angenehm anfühlen sollte als auch um uns herum (in unseren Lebensumständen).
Dieses angenehme Leben bezeichnen wir dann als Friede und Freude, wenn wir es in unserem Geist erleben.
Wir bezeichnen es als Liebe und Wertschätzung, wenn wir es auf der emotionalen Ebene erleben.
Wir bezeichnen es als Gesundheit und Genuss, wenn wir es körperlich erleben.
Und wir bezeichnen es als Seligkeit und Ekstase, wenn wir es energetisch erleben.
Dies ist alles, was wir uns als menschliche Wesen wünschen. Und egal, womit wir uns im Alltag beschäftigen, wir wünschen uns immer nur, dass es sich in unserem Inneren und in unserer Welt angenehm anfühlt.
Und wenn es das ist, was wir wirklich wollen, dann sollten wir dieses Ziel vielleicht gleich direkt anvisieren und uns der Aufgabe verpflichten, dazu beizutragen, dass unsere Innenwelt und die Welt um uns herum angenehm für alle wird.
Was heißt das aber nun ganz praktisch?
Wenn du dich diesem Ziel verschreiben möchtest, dann geht es darum, dass du daran arbeitest, ein friedliebender, lebensfroher, freundlicher und liebender Mensch zu werden, – also ein angenehmer Mensch, – angenehm auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht.
Und wenn du dir auch eine angenehme Welt wünschst, eine, die friedvoll, fröhlich, freundlich und liebend ist, dann verpflichte dich zudem dazu, eine solche zu erschaffen, und zwar für dich und für alle anderen um dich herum.
Auf diese Weise wirst du zu einem Menschen werden, der die Welt zu einem angenehmeren Ort für alle macht. Wäre das nicht wundervoll?!
Hierfür kannst du es dir z.B. zur Gewohnheit machen, morgens nach dem Aufstehen eine Affirmation auszusprechen und dich dafür zu entscheiden: „Was auch immer ich heute tue, ich werde dazu beitragen, eine friedvolle, fröhliche, freundliche und liebevolle Welt zu erschaffen.“
Und wenn du dich im Alltag dabei ertappst, dass du an deinem Ideal scheiterst, dann gib nicht auf, sondern erinnere dich einfach erneut daran, was du dir vorgenommen hast und versuche es noch einmal. Auf diese Weise wirst du zunehmend das Gefühl erlangen, ein wertvolles und sinnvolles Leben zu führen. Und das wird sich gut anfühlen und deine Lebenszufriedenheit steigern.
Nun ist es natürlich nicht immer leicht, friedvoll, freundlich und wertschätzend zu bleiben, insbesondere wenn man es mit schwierigen Menschen und Situationen zu tun hat.
Um die eigenen Werte aber auch in diesen Fällen hochhalten zu können, empfehlen uns die Veden der Hindus vier grundlegende Strategien:
- Glücklichen Menschen gegenüber entwickle eine Einstellung von Freundlichkeit. Wenn du mit glücklichen Menschen zu tun hast, freue dich mit ihnen und unterstütze sie, falls dies sinnvoll erscheint.
- Unglücklichen Menschen gegenüber entwickle eine Einstellung der Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit. Wenn jemand Kummer hat, zeige Güte und Mitgefühl.
- Guten und erfolgreichen Menschen gegenüber entwickle eine Einstellung des Respekts und der Freude. Wenn jemand erfolgreich ist, bewundere ihn oder sie mit aufrichtigen Glückwünschen.
- Böse Menschen solltest du meiden. Falls dies nicht möglich ist, entwickle ihnen gegenüber eine Einstellung der Nichtverhaftung. Das bedeutet, auf schlechte Absichten nicht mit schlechten Absichten zu reagieren. Wenn du dich ihren bösen Taten in den Weg stellen willst, dann tue dies, um die Missetäter zu stoppen, aber tue es nie aus Rachsucht.
Alles in allem kannst du dich an der Devise orientieren, dich anderen gegenüber grundsätzlich so zu verhalten, dass es ihren Selbstwert stärkt und sie nicht verletzt.
Was aber, wenn du feststellst, dass es dir einfach nicht gelingt, gemäß deiner Werte zu leben? Wenn deine guten Vorsätze immer wieder von Gefühlen wie Wut, Angst, Neid oder Eifersucht zunichte gemacht werden?
Dann heißt dies letztlich nur, dass du Persönlichkeitsanteile besitzt, denen die Umsetzung deiner Werte zu gefährlich erscheint. Sie wollen dich davor bewahren, ausgenutzt, übervorteilt oder anderweitig ungerecht behandelt zu werden, wenn du deinen Werten folgst. So boykottieren sie aus dem Unterbewusstsein heraus deine eigentlich guten Absichten.
Dies muss aber nicht so sein. Wenn du dich von von der Tyrannei dieser Persönlichkeitsanteile befreien willst, kannst du sie mit den Methoden der energetischen Psychologie wie PEAT etc. so in deine Gesamtpersönlichkeit integrieren, ohne ihre Schutzfunktion zu verlieren.
Dadurch wirst du leichter zu dem Menschen werden, der du wirklich sein willst. Und du wirst ein Wert-volleres, erfüllteres und glücklicheres Leben führen.